Saubere Energie aus Toilettenpapier – Schüler untersuchen Wege zur nachhaltigen Energieerzeugung

110 Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg, dem Elsass und der Nordwest-Schweiz nahmen Ende Januar mit 32 Projekten am 11. Trinationalen Schülerkongress im Technikmuseum „Le Vaisseau“ in Straßburg teil.

 

D-F-Herzneu

 

Der jährlich stattfindende zweitägige Kongress hat zum Ziel, junge Menschen länderübergreifend für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Mit von der Partie waren dieses Jahr auch wieder sechs Schülerinnen und Schüler des Biotechnologischen Gymnasiums (BTG) der Albert-Schweitzer-Schule in Villingen.
Die Schüler der AG-Biotechnologie haben seit Beginn des Schuljahrs neben dem normalen Regelunterricht an einem zukunftweisenden Laborprojekt gearbeitet. Die Herstellung alternativer Energieträger ist bei knapper werdenden Erdölbeständen ein immer wichtigeres Thema. Unter der Leitung von Fachlehrer Dr. Hauke Holtorf hatten sich die Schüler daher zum Ziel gesetzt, auf nachhaltige Weise Bioethanol durch Fermentation zu produzieren. Bioethanol kann aus Getreide hergestellt werden und wird aktuell den Kraftstoffen E5 und E10 beigemischt. Die BTG-Schüler wollten mit ihren Experimenten nun zeigen, dass die Bioethanol-Herstellung auch mit Rohstoffen gelingt, die keine Nahrungsgrundlage für den Menschen darstellen. Sie nutzten einfaches Toilettenpapier und konnten mit Hilfe der alkoholischen Gärung von Hefezellen erfolgreich Bioethanol erzeugen.

Die Schülerinnen und Schüler der AG-Biotechnologie: Vanessa Weigandt, Melanie Bednarz, Laura Kulcsar, Tim Goedecke, Steve Albrecht, Sophie Damm (von links nach rechts).

 

Die Schüler der Albert-Schweitzer-Schule waren Teil eines besonderen binationalen Projektes. Diese grenzüberschreitende deutsch-französische Forschergruppe der Albert-Schweitzer-Schule und des Collège Episcopal Saint-Etienne Strasbourg hatte über Monate gemeinsam an unterschiedlichen Aspekten des Themas „Biotechnologische Herstellung von Bioethanol/Production de bioéthanol“ gearbeitet. In Straßburg angekommen wurde sofort der Marktplatzstand aufgebaut, um die eigenen Ergebnisse mit den anderen Teilnehmern und geladenen Gästen zu diskutieren. Spannend wurde es für die sechs Schüler, als am nächsten Tag die Präsentation der Ergebnisse vor großem Publikum anstand. Die Aufgabe wurde mit Bravour gemeistert.
Unter den hochrangigen Gästen war unter anderem auch der Staatsekretär am Kultusministerium Baden-Württemberg Volker Schebesta MdL, der anlässlich des Deutsch-Französischen Tages 2019 die jungen Forscher im Le Vaisseau besuchte. Er ließ es sich nicht nehmen als erstes den Stand der Villinger Arbeitsgruppe zu besuchen, um sich über die interessanten Ergebnisse der deutsch-französischen Jungforscher zu informieren. Die Teilnahme am Kongress war für die Schüler der Albert-Schweitzer-Schule ein echter Gewinn. Das Wissen aus dem Schulfach Biotechnologie konnte erfolgreich angewendet werden, um neuartige Experimente durchzuführen, deren Ergebnisse für große Aufmerksamkeit auf dem Schülerkongress sorgten. Die AG-Biotechnologie möchte nächstes Jahr wieder am Kongress teilnehmen – dann mit einem sicher ebenso interessanten neuen biotechnologischen Forschungsprojekt.

Externer Link zum Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg: Junge Forscher stellen deutsch-französische Projekte vor
Text/Bilder: Holtorf