„Betrug war alles, Lug und Schein“ (Faust. Der Tragödie erster Teil)“ – Die Manipulation sowie den freien Willen als zentrale Themen stellte der Schauspieler und Theatermacher Ekkehart Voigt vom hessischen „Theater Als Ob“ in den Fokus seines Solostückes. Von Faust über Mephisto bis hin zu Gretchen – seine herausragende schauspielerische Leistung bestand darin, durch einen gezielten Wechsel von Mimik, Gestik und Intonation in die verschiedenen Charaktere des Stückes zu schlüpfen. Außerdem schaffte er es, die Schülerinnen und Schüler durch gezielte Aufgaben sowie Provokationen aus ihrer bequemen Zuschauerrolle herauszuholen. In der Nachbesprechung erklärte Voigt, dass er dadurch den Zugang zu zentralen Themen des Stückes erleichtern wollte. Demnach folgten die Schülerinnen und Schülern bereitwillig seinen Aufforderungen, obwohl sie die Wahl gehabt hätten, sich diesen zu entziehen. Dieser Aspekt wird im Stück selbst aufgeworfen im Hinblick auf die Entscheidungsspielspielräume von Faust und Gretchen. Insgesamt vermittelte Voigt somit den „Faust“ auf sehr kurzweilige Weise, an manchen Stellen sehr textnah sowie an anderen als Kommentator, der Inhalte zusammenfasst. Auch die Schülerinnen und Schüler empfanden die Miteinbeziehung des Publikums als sehr positiv und lobten die schauspielerischen Leistungen Voigts.