Das Biotechnologische Gymnasium (BTG) beschäftigt sich mit der traditionellen und modernen Biotechnologie. Zur traditionellen Biotechnologie gehören klassische Methoden zur Produktion und Haltbarmachung von Nahrungsmitteln, wie z.B. die Sauerkraut-, Käse- und Bierherstellung. Die vier BTG-Schülerinnen Anna-Tabea, Jasmin, Kim und Victoria des Abiturjahrgangs 2018 haben ihr erworbenes theoretisches Wissen zur Bierherstellung ganz praktisch genutzt, um in der Schule ein zünftiges „Abi-Bier“ zu brauen.

Biotechnologisches Gymnasium braut Bier

Biotechnologisches Gymnasium braut Bier

Unter Anleitung ihres Biotechnologie-Lehrers Herrn Dr. Holtorf wurde ein Plan geschmiedet: es sollten nach allen Regeln der Kunst zwanzig Liter obergäriges Bier hergestellt werden. Gleich nach dem schriftlichen Abitur wurde gestartet – denn das Bier sollte zum Abiball trinkfertig sein! Der Brauvorgang fand im Biotechnologie-Labor der Albert-Schweitzer-Schule statt. Es dauerte einen ganzen Tag, um das Pale-Ale-Malz so vorzubereiten, dass die Hefezellen an Ende des Tages mit dem Gärprozess beginnen konnten. Verschiedene klassische Phasen des Bierbrauprozesses wurden dabei durchlaufen wie z.B. das Einmaischen, Rasten, Läutern, Würzekochen und die Hopfengabe. Die Schülerinnen hatten viel Spaß beim Abarbeiten der einzelnen Schritte des Brauprozesses – unter anderem auch deshalb, weil die nagelneuen Gerätschaften alle erst kurz zuvor angeschafft worden waren. Am Ende wurde schließlich die Bierhefe zur Würze gegeben und der Gärvorgang gestartet. Nach einigen Tagen war das „Jungbier“ fertig und konnte auf Flaschen gezogen werden. Eine mehrwöchige Lagerung schloss sich an, die vor allem dem Geschmack des fertigen Bieres zugutekam.

Biotechnologisches Gymnasium Bierbrauer - TeamBiotechnologisches Gymnasium Bierbrauer - Team

Biotechnologisches Gymnasium Bierbrauer – Team

Die erste Verkostung ergab dann ein vollmundiges, prickelnd-frisches Aroma, dessen angenehm bittere Note dem Tettnanger Hopfen zu verdanken war. Vollends zufrieden mit dem Ergebnis, tauften die vier Brauerinnen ihr naturtrübes Gärerzeugnis in „Frauenpower-Bier“ um. Die Braukunst von Anna-Tabea, Jasmin, Kim und Victoria steht interessanterweise in der guten alten Tradition der Frauen, die in früheren Zeiten vorrangig für die Herstellung von Bier zuständig waren. So betrieb beispielsweise die Frau von Martin Luther, Katharina von Bora, als gelernte Braumeisterin eigenverantwortlich eine Hausbrauerei.

Das Frauenpower-Bier der vier BTG-Brauerinnen tauchte natürlich pünktlich zum Abiball wieder auf. Viele Lehrkräfte erhielten eine Flasche als kleines Dankeschön für die dreijährige Vorbereitung auf das Abitur. Es bleibt abzuwarten, ob die nächsten Abiturienten ebenfalls ein eigenes Abi-Bier brauen werden. Vielleicht wird ja ein anderes Rezept ausprobiert, schließlich gibt es allein in Deutschland über 5000 unterschiedliche Biersorten.

Text&Bilder: H. Holtorf