VS-Villingen. Turbulente Zeiten kommen auf die Albert-Schweitzer-Schule in Villingen zu. Ab nächster Woche beginnen die Sanierungsarbeiten am so genannten „Neubau“, der allerdings auch schon 36 Jahre alt ist. In mehreren Abschnitten wird der Gebäudetrakt in den nächsten zwei Jahren bei laufendem Betrieb saniert. Rund 200 bis 300 Schüler werden müssen ab dem nächsten Schuljahr ins Brigach-Business-Center ausgelagert werden. „Wir sind ja auslagerungsgewohnt“, nimmt Schulleiterin Barbara Hendricks-Kaiser die bevorstehende Herausforderung mit dem Gleichmut der Leidgeprüften. Teile der Bildungsstätte an der Schelmengaß 2 in Villingen mussten wegen Raumnot in den vergangenen Jahren immer wieder in provisorischen Exklaven untergebracht werden. Etwa in der Gewerbeschule Villingen, im Gemeindezentrum Heilig Kreuz oder im Brigach Business Center. Entspannung für die rund 1100 Schüler und 85 Lehrer des Bildungszentrums brachte erst ein Anbau, der vor zwei Jahren fertig gesellt wurde. Doch das Durchatmen für den „Lehrkörper“ und die Schüler sollte nur von kurzer Dauer sein. Der Landkreis als Schulträger wird nun sein Bauprogramm mit der Sanierung des 1976 errichteten und preisgekrönten „Neubaus“ fortsetzen. Fällig wird eine umfassende Sanierung, um den dreigeschossigen Betonglasbaus an die heutigen Erfordernisse des Brandschutzes, der Energieeinsparung und des Raumklimas anzupassen. Jedes Klassenzimmer bekommt beispielsweise künftig eine zusätzliche Fluchttreppe nach außen. Neue Fenster sollen Schüler und Lehrer künftig vor lästiger Sonneneinstrahlung und schwülen Temperaturen schützen, die sie bisher noch jeden Sommer gequält haben. Der Umbau schlägt gewaltig zu Buche. Auf 5,1 Millionen Euro werden die Baukosten beziffert. Darin enthalten ist auch die Entsorgung von Schadstoffen, die in einigen Bauteilen gebunden sind.

Gebäude der Albert-Schweitzer-Schule

Gebäude der Albert-Schweitzer-Schule

Dieses Gebäude der Albert-Schweitzer-Schule in Villingen wird in den nächsten eineinhalb-bis zwei Jahre energetisch saniert und der Brandschutz verbessert. Mehrere Klassen müssen nächstes Schuljahr nach den Sommerferien ausgelagert werden.
Bild: Jochen Hahne

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„Für mich ist das ein Gefühl wie Weihnachten. Man weiß nicht, welche Überraschungen auf einen zukommen“, schildert Rektorin Barbara Hendricks-Kaiser ihre Gefühlslage. Der Umbau fällt in eine Zeit, in der sie und ihre Kollegin ohnehin stark gefordert sind. Denn eine ganze Reihe von Lehrerstellen ist derzeit nicht besetzt, etwa in den Fächern Pflegepädagogik, Sozialpädagogik, Mathematik und Naturwissenschaften. Dies bedeute für das Kollegium eine spürbare Zusatzbelastung. Sie hofft, dass sich die Stellen alsbald besetzen lassen. Denn mit dem auslaufenden Schuljahr werden noch weitere langjährige Kollegen in den Ruhestand treten und es drohen damit zusätzliche Lücken im Personaltableau . Der Umbau im laufenden Betrieb wird die Arbeitsbelastung zusätzlich verschärfen. „Da müssen wir jetzt in den nächsten eineinhalb bis zwei Jahre irgendwie durch. Aber es wird sich lohnen, das Gebäude wird schön, auf das Ergebnis freue ich mich schon“, schaut die Schulleiterin positiv nach vorn.

Barbara Hendricks-Kaiser

Barbara Hendricks-Kaiser

 

Bild: Jochen Hahne

Schulleiterin Barbara Hendricks-Kaiser von der Albert-Schweitzer-Schule zeigt die Sanierungspläne für das Schulgebäude. In den Sommerferien erfolgt ein Teilumzug ins Brigach Business Center. In dem Gebäude an der Brigach, das dem Villinger Geschäftsmann Ralf Gropengießer gehört, hat der Landkreis ein Stockwerk angemietet. Hier werden derzeit zwölf Klassenzimmer, Toiletten und Nebenräume eingerichtet. Zum neuen Schuljahr werden hier rund 200 bis 300 Schüler ausgelagert. Allerdings werden betroffene Schulklassen im Wechsel sowohl an der Albert-Schweitzer-Schule als auch im BBC unterrichtet, so dass keine Klasse den Kontakt zum „Mutterhaus“ verliert.

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Bericht: Eberhard Stadler