Artikel im Südkurier vom 23.11.2011
Schwarzwald-Baar (ewk); Fassaden-, Brandschutz-, Schadstoff- und energetische Sanierung: Das alles steht bei der Albert-Schweitzer-Schule in VS-Villingen an. Der Bildungsausschuss des Kreistages hat sich jetzt einstimmig dafür ausgesprochen, das Sanierungskonzept in den Haushaltsjahren 2012 und 2013 umzusetzen. Der Schulbetrieb muss dabei entsprechend dem Baufortschritt segmentweise ausgelagert werden. Das Landratsamt ist dabei, Ausweichquartiere anzumieten. Wie gewohnt bei Gebäudesanierungen sind im Vorfeld weitere Mängel aufgetreten, die kostenträchtig saniert werden müssen. So hat ein Fachgutachten ergeben, dass dieses Gebäude brandschutztechnisch in keiner Weise den Vorschriften entspricht und dringender Handlungsbedarf besteht. Zudem hat sich gezeigt, dass Brüstungspaneele sowie Paneele in den Dachflächen schadstoffbelastet sind und fachmännisch entsorgt werden müssen. Positiv ist, dass durch den vorgesehenen Austausch der Fassade mit Anbringung von Fluchtbalkonen sowie den Einbau einer Brandmeldeanlage auf eine umfangreiche und sehr teure Innensanierung verzichtet werden kann. Das belegt das Brandschutzgutachten und ist mit der Baurechtsbehörde der Stadt Villingen-Schwenningen abgestimmt.
Das ursprüngliche Neubaugebäude ist das Ergebnis eines Wettbewerbs aus dem Jahr 1978, den das Architekturbüro Rolf aus Freiburg gewonnen hatte, ein Stahlbetonbau mit Glasfassade. Die gesamte Gebäudehülle besteht aus einer vorgehängten Pfosten-Riegelfassade. Mit dem Architekten, der die Urheber-Rechte für die Gestaltung besitzt, wurde vereinbart, dass die farbliche Gestaltung sowie der ursprüngliche Fassadenverlauf nach Möglichkeit beibehalten werden solle. Trotz der unerwartet hohen ersten Submissionsergebnisse sind die Sanierungsplaner von ihrem Konzept überzeugt. Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten wurde der erste Ausschreibungsblock aufgehoben und die zeitliche Abwicklung der großen Sanierungsmaßnahme von ursprünglich drei auf nun zwei Bauabschnitte zusammengefasst. Davon verspricht man sich mit der Zusammenfassung von Gewerken günstigere Ausschreibungsergebnisse. Ein Restrisiko, so die Verwaltung, bleibe, weil Umbauten im Bestand mit gleichzeitiger Schadstoffentsorgung ein Unsicherheitsfaktor sind. Unter dem Strich steigen die kalkulierten Gesamtkosten von 4,39 auf 5,2 Millionen Euro. Die Mehrkosten werden mit einer Anpassung der Baupreise aufgrund einer spezifischen Sanierungsmethode begründet. Dazu kommen 200 000 Euro für eine Teilauslagerung der Schule während der Sanierungsphase, die aus dem Verwaltungshaushalt finanziert werden muss.Nach heutigem Stand sollen die Baumaßnahmen im Sommer 2012 starten, über den Winter 2012/2013 weiterlaufen und Ende 2013 beendet sein.