Schwarzwald-Baar-Kreis (lia). Sie haben zwei Kinder, die mindestens drei Jahre alt sind oder eine abgeschlossene Berufsausbildung im pädagogischen Bereich und sind mindestens 21 Jahre alt? Warum nicht in den Beruf zurückkehren und das Familienleben mit den Aufgaben einer staatlich anerkannten Erzieherin verbinden? Die Albert-Schweitzer-Schule macht dies ab Herbst möglich. Wenn nötig auch mit Unterstützung der Agentur für Arbeit und Bildungsgutscheinen. Der Ausschuss für Bildung und Soziales im Kreis ebnete dem neuen Angebot bereits den Weg: Gestern stellte die Schulleiterin Barbara Hendricks-Kaiser die neue Fachschule für Sozialpädagogik als Berufskolleg in Teilzeitform vor. In Verbindung dazu, und auch das ist neu, wird eine praxisintegrierte Erzieherinnen-Ausbildung (PIA) angeboten, die mit einer besseren Entlohnung als bei den übrigen Erziehern einhergeht. Mit dieser Erweiterung im Bildungsportfolio sehen sich Hendricks-Kaiser und ihre Kollegen weiter auf dem Weg zu einem „Kompetenzzentrum für Soziales und Gesundheit im Kreis und der Region“. Derzeit besuchen rund 1100 Schüler die Albert-Schweitzer-Schule in Villingen. 20 verschiedene Schularten werden angeboten. Der Schwerpunkt ist eindeutig und liegt bei der Ausbildung von Erziehern und Altenpflegern und bilde damit auch den zukünftigen Bedarf in unserer Gesellschaft ab, so die Oberstudiendirektiorin. „Dieser Bedarf wird weiter steigen.“
Teilzeitunterricht für Mütter, die gerne den Beruf einer Erzieherin erlernen wollen? Geht alles in der Albert-Schweitzer-Schule. Über ein erweitertes Angebot freuen sich Adolf Schwab, Katrin Vetter, Peter Anders, Gudrun Astfalk und Schuldirektorin Barbara Hendricks-Kaiser. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder-Bote
Neue Schulformen gibt es aber auch deshalb, „um neue Bewerber (innen) anzusprechen“. Zum Beispiel Frauen, die gerne wieder in den Beruf zurückkehren möchten, sich aber nur eine Teilzeitausbildung zeitlich leisten können. Auch was die finanzielle Machbarkeit anbelangt, können manche Interessenten aufatmen. Die Agentur für Arbeit steuert Bildungsgutscheine bei Bedarf zu. Mittlerweile, so Studienrätin Katrin Vetter interessieren sich auch mehr Männer für den Beruf des Erziehers, wenngleich sie noch eine Minderheit bilden, fügte Studiendirektor Adolf Schwab (Abteilungsleiter Berufliche Gymnasien und Sozialpädagogik) hinzu. Insgesamt stehen 30 Teilzeitplätze zur Verfügung. Für PIA ist die Zahl eher begrenzt, da hier kommunale Einrichtungen Plätze zur Verfügung stellen müssen, Die Stadt VS, loben die Pädagogen, sei mit ihren Einrichtungen „sehr gut reingegangen“. Studiendirektorin Gudrun Astfalk, (Abteilungsleiterin Sozialpflege), weiß zwar um den hohen Bedarf an Altenpflegern, hat aber mit Problemen zu kämpfen. Zum einen fehlt es an Lehrern, „hier gibt es einen Engpass“. Nicht zuletzt auch auf Grund der hohen Anforderungen an das Lehrpersonal. Zudem fehlen in der Schule zwei Pädagogen. Andererseits gebe es nicht genügend qualifizierte Bewerber für die Studienplätze. „Das Image dieses Berufes ist nach wie vor schlecht“. Auch wer diese Ausbildung wählt, kann bei Bedarf Bildungsgutscheine abrufen, bemerkt Oberstudienrat Peter Anders.